Die blaue Elise

Die blaue Elise ist ein Mercedes 200E von 1991 .

Es ist die zweite Serie der W124 Baureihe ( Mopf 1 )

Elise ist mit einem Automatikgetriebe ausgestattet und hat einen 2.0 Liter Vierzylindermotor der 87 kW bei 5200 U/min leistet. Der Hubraum beträgt exakt 1996 ccm.

Der Lack ist dunkelblau ( Farbnummer 904 ) und die Sacco-Bretter sind Rioblau ( Farbnummer 5309 )

Die Innenausstattung ist schwarz und hat das typische karomuster der zweiten Serie.

Elise habe ich im Herbst 2011 als Winterauto gekauft. Da ich den 230CE nicht mit Streusalz in Berührung kommen lassen wollte, habe ich mich nach einem Winterauto umgesehen. Ich hatte schon einen SAAB 9000 Turbo angesehen und wollte ihn auch kaufen, aber der Verkäufer war plötzlich nicht mehr erreichbar. Da sah ich Elise bei einem Kiesplatzhändler stehen. Das Preisschild rief völlig indiskutable 1900,- Euronen auf. Da diese Summe nach kurzen Verhandlungen auf 1100,- zusammengeschmolzen war habe ich das Auto dann gleich mitgenommen.

Elise hat einen nicht reparierten Heckschaden, der, da er senkrecht ist, etwas merkwürdig ausieht. Da muß mal jemand rückwärts einen Laternenpfahl gerammt haben. Das hat sich natürlich bei den Preisverhandlungen recht positiv ausgewirkt. Den Heckschaden habe ich nicht repariert, auch die matte Motorhaube habe ich bisher nicht aufpoliert. Ein Winterauto ist kein Showcar !

Ich habe Elise mit 222.000 km auf dem Tacho gekauft. Dem Verschleiß im Innenraum nach zu urteilen hat sie überwiegend Stadtverkehr über sich ergehen lassen müssen.

Mein 190E 2.3 hatte nach 360.000 noch immer keine durchgescheuerten Sitzpolster.

Vielleicht ist aber auch die Qualität der Polster nach der modellpflege einfach nicht mehr so gut.

Das Automatikgetriebe harmoniert mit dem winzigen Motor nicht so besonders, dafür treibt es den Verbrauch ganz ordentlich in die Höhe.

An sonsten ist Elise natürlich kein Rennwagen, bringt einen aber halbwegs komfortabel zur Arbeit.

Dank eines nachgerüsteten Kaltlaufreglers und des kleinen Hubraumes sind die Kosten für Steuern überschaubar und auch die Verslcherung scheint den 200E nicht für ein großes Risiko zu halten. Wenigstens hier ist der 200E ein Sparmobil.

An Komfort-Ausstattung konnte ich nicht viel entdecken. Eine Zentralverriegelung und ein elektrisches Schiebedach versuchen vergeblich die Federkernpolsterung zu ersetzen, die beim Mopf 1 leider einer Sparmaßnahme zum Opfer gefallen ist.

Der W124 ist ja der erste Mercedes, der von Finanzbuchhaltern und nicht mehr von Ingenieuren entwickelt wurde. Die Wertigkeit eines W123 wird man hier vergeblich suchen und auch W201 und W126 sind noch besser verarbeitet, auch wenn sie schon mit billigen Plastikstoßstangen verunziert wurden.

Mit dem W124 setzte die Gewinnmaximierung und Qualitätsminimierung ein, die die neueren Mercedes-Modelle so fröhlich rosten lässt.

Im Verhältnis zu seinem Nachfolger, dem W210, ist der W124 aber noch halbwegs vernünftig verarbeitet.

So erfreut sich Elise nach 21 Jahren immernoch ihrer originalen Wagenheberaufnahmen, der typischen Schwachstelle der Mittachziger Mercedes Modelle.

Der Lack ist allerdings von den Vorbesitzern mit eifrigen Fleiß rundum mit kratzern verziert worden, so daß man schon über eine mattschwarze Neulackierung mit der Rolle nachdenken könnte.

An Reparaturen hat Elise sich bisher mit frischem Motor- und Getriebeöl samt Filter und vier neuen Zündkerzen zufrieden gegeben.

Der TÜV wird sich hier sicherlich als Kostentreiber betätigen.

Bilder werden natürlich noch nachgereicht und über den TÜV-Termin 10. Mai 2012 werde ich natürlich auch noch berichten.

Ja, zum Thema TÜV :

Also profilaktisch mal die Bremsklötze vorn und hinten erneuert.

Und dann geht ein 20 Jahre alter Mercedes 200E mal eben "ohne Mängel" durch den TÜV.

Wer hätte das gedacht.

Und das mit ungeschweißten Wagenheberaufnahmen.

Das ist Qualität . . .

Wenn man schon am Schrauben ist, kann das Winterauto auch mal einen großen Service mitbekommen. ( der rote ist nicht meiner ) Aber im Hintergrund ist Cordulas Wohnwagen.